Dr. Elisabeth Natour

Wissenschaftliche Mitarbeiterin (JGU Mainz)

Neuere Geschichte, Fachbereich 07

Universität Mainz

Jakob-Welder-Weg 18

DE

55099 Mainz

natourel@uni-mainz.de

https://neueregeschichte.uni-mainz.de/dr-elisabeth-natour/

06131-3930729

Forschung und Projekte

Derzeitige Position(en)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Neuere Geschichte, Johannes-Gutenberg Universität Mainz, DFG-Projekt "Eigene Stelle"

Aktuelle(s) Projekt(e)

DFG Projekt https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/513652631

„Musik als politische Kommunikation an frühneuzeitlichen Fürstenhöfen: Madrid, London und Paris im frühen 17. Jahrhundert“

Ziel des Projekts ist es, Musik als wichtiges Mittel politischer Kommunikation in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts für die drei Monarchien Spaniens, Englands und Frankreichs sichtbar zu machen. Musik kam in der politischen Kommunikation der frühneuzeitlichen Höfe in ganz Europa eine Schlüsselrolle zu, die bislang nicht im Fokus historischer Forschung steht. Dabei verspricht die Wahrnehmung der politischen Funktionen von Musik hohen Erkenntnisgewinn, um die Legitimationszusammenhänge von Herrschaft zu verstehen. Dies trifft in besonderem Maße auf die Monarchien Spaniens, Englands und Frankreichs zu, in denen die politische Wirksamkeit von Musik in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von den Zeitgenossen als außerordentlich hoch eingeschätzt wurde. Alle drei Monarchien griffen stark auf das Instrumentarium kultureller Mittel zurück, um außen- und innenpolitische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen. Doch anders als etwa die bildende Kunst oder das Theater ist Musik als politische Sprache im Rahmen von Entscheidungsprozessen noch nicht analysiert worden. Das Projekt wird das ungeheuer reiche, jedoch geschichtswissenschaftlich weitgehend unerforschte Quellenkorpus der von Herrschern und Hochadel komponierten, konsumierten oder in Auftrag gegebenen Musik im Kosmos höfischer Politikfindung verorten. Als Ergebnis entsteht eine Kommunikationsgeschichte höfischer Politik im Medium der Musik.

Frühere Position(en)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Drittmittelprojekt Lehrstuhl Geschichte der Frühen Neuzeit, Prof. Dr. Thomas Maissen (Heidelberg).

Wissenschaftliche Assistentin (Elternzeitvertretung) Lehrstuhl Neuere Geschichte, Prof. Dr. Harriet Rudolph (Regensburg).

Veröffentlichungen

Monographien (und Dissertation)

„Die Debatte um ein Widerstandsrecht im frühen elisabethanischen England, ca. 1558 - ca.1587“, Duncker&Humblot (Berlin, 2016) (=Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte; 62) (= Dissertationsschrift).

Artikel

Music as Political Practice. Evoking the Sounds of Power at the Early Modern Court, European History Quarterly 53:3 (Juli 2023), S. 441-458 [https://doi.org/10.1177/02656914231181275].

Einleitung Sektion 14: Competitive Concurrence. Netzwerke und ihre Mehrfachnutzung‘, in: Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit. Aufeinandertreffen – Übereinstimmung - Rivalität, hg. v. Franziska Neumann, Jorun Pöttering, Hilliard v. Thiessen: Böhlau (Frühneuzeitimpulse; 5), 2023, S. 659-663.

Musiker, Künstler, Mäzene: Vom strategischen Nutzen kultureller Netzwerke an europäischen Höfen im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts‘, in: Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit. Aufeinandertreffen – Übereinstimmung - Rivalität, hg. v. Franziska Neumann, Jorun Pöttering, Hilliard v. Thiessen: Böhlau (Frühneuzeitimpulse; 5), 2023, S. 675-685.

Elizabeth I, Thomas Tallis and Judith: music, resistance, and the iconography of power, in: Renaissance Studies 36:3 (Juni 2022), 460-476, https://doi.org/10.1111/rest.12765

‚Musik an den Höfen Karls I. (England) und Ludwigs XIII. (Frankreich) zwischen Repräsentation und politischer Kommunikation‘, Schütz-Jahrbuch 2020, 40. Jahrgang (2021), S. 55-71.

„Even in this printing age of ours” – Hippologische Literatur und soziale Mobilität im Europa des 17. Jahrhunderts, Medium Buch. Wolfenbütteler interdisziplinäre Forschungen 1 (2019), S. 69-85.

Musik als Instrumentum Pacis? Funktionen von Musik zwischen Krieg und Frieden, in: Warum Friedenschließen so schwer ist. Frühneuzeitliche Friedensfindung am Beispiel des westfälischen Friedenskongresses, Münster 2019 (=Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte; 39), hg. Dorothée Goetze, Lena Oetzel (Münster, 2019), S. 153-170.

Elisabeth, in: Herrschaft und Glaubenswechsel. Die Fürstenreformation im Reich und in Europa in 28 Biographien, hg. v. Susan Richter/Armin Kohnle, Heidelberg 2016, S. 435-448.

Die frühen elisabethanischen Theologen und ihr Verhältnis zur Macht, in: Luise Schorn-Schütte (Hg.): Intellektuelle in der Frühen Neuzeit (Berlin, 2010) (= Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel; 38), S. 53-68.